Wintersonnenwende: Was passiert eigentlich am kürzesten Tag des Jahres?

Der kürzeste Tag des Jahres steht bevor. Aber warum werden die Tage überhaupt länger und kürzer? Was hat das mit dem Schaltjahr zu tun? Und geht die Sonne nach der Wintersonnenwende wirklich früher auf? Alle Antworten finden Sie hier.

Haben Sie auch schon gehörig die Nase voll davon, dass die Sonne zur Zeit so spät auf- und so früh schon wieder untergeht? Dann haben wir eine gute Nachricht für Sie: Damit ist es bald wieder vorbei. Am 21. Dezember erleben wir auf der Nordhalbkugel die Wintersonnenwende. Anschließend werden die Tage schon allmählich wieder länger.

Was ist die Wintersonnenwende?

Die Wintersonnenwende ist der kürzeste Tag des Jahres und markiert gleichzeitig den astronomischen Winteranfang. In Braunschweig wird die Sonne in diesem Jahr um exakt 8.25 Uhr aufgehen – und um 16.07 Uhr wieder unter. Also ist der Tag nur 7 Stunden und 42 Minuten lang. Und damit haben wir sogar noch Glück. Nahe den Polarkreisen geht die Sonne zur Wintersonnenwende überhaupt nicht auf.

Warum gibt es die Wintersonnenwende?

Die Wintersonnenwende gibt es aus demselben Grund, aus dem wir auf der Erde unterschiedliche Jahreszeiten haben. Und das liegt nicht – wie viele fälschlicherweise glauben – an der Tatsache, dass die Umlaufbahn der Erde um die Sonne elliptisch, also eiförmig, ist. Denn tatsächlich ist die Erde nicht im Winter, sondern Anfang Juli am weitesten von der Sonne entfernt. Entscheidend ist stattdessen die Neigung der Erdachse. Im Sommer wenden wir uns der Sonne eher zu, im Winter wenden wir uns von ihr ab. Darum wirken die Jahreszeiten umso stärker, je weiter man sich vom Äquator entfernt. Und darum erreicht die Sonne am Tag der Wintersonnenwende ihren niedrigsten Stand über dem Horizont.

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Nicht immer am 21. Dezember.

Übrigens findet die Wintersonnenwende nicht immer am 21. Dezember statt, manchmal auch am 22. Das liegt daran, dass die Erde nicht exakt 365 Tage braucht, um die Sonne zu umrunden, sondern etwa 6 Stunden mehr. So verschiebt sich die Sonnenwende immer um circa 6 Stunden nach hinten – und mit jedem Schaltjahr dann wieder 18 Stunden zurück. Denn das hat ja 366 Tage.

Schlechte Nachrichten für Frühaufsteher.

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Dass die Tage nach dem 21. Dezember wieder länger werden, heißt allerdings nicht, dass die Sonne von nun an wieder früher aufgeht. Tatsächlich wird sie sich in den folgenden Tagen morgens sogar noch ein paar Minuten länger verstecken. Erst am 9. Januar zeigt sich die Sonne um 8.24 Uhr – und damit früher als am 21. Dezember. Dann ist der Tag aber schon 8 Stunden und zwei Minuten lang, also ganze 20 Minuten länger als zur Wintersonnenwende.

Mehr Licht, mehr gute Laune!

Auf jeden Fall ist die Tatsache, dass die Tage nun bald wieder länger werden, ein echter Stimmungsaufheller – buchstäblich. Denn mehr natürliches Licht fördert die Ausschüttung von Glückshormonen und führt zu besserer Laune. Und nicht zuletzt bedeutet weniger künstliche Beleuchtung auch weniger Stromverbrauch. Noch ein Grund mehr also für beste Stimmung angesichts der wieder länger werdenden Tage!