Der April macht was er will. Wie beeinflusst das Wetter die Stromversorgung und seinen Preis?

Durch den Zuwachs von Windparks und großflächigen Photovoltaikanlagen gibt es immer mehr temporäre Schwankungen am Strommarkt und genaue Wetterprognosen werden immer wichtiger.

Aprilwetter: Morgens scheint die Sonne, Wolken ziehen auf, es wird dunkel, regnet in Strömen, dann hagelt es, man hört Donner und dann kommt wieder die Sonne heraus. Den einen Tag erfreut uns die Sonne und macht uns munter, eine Woche später sinkt unsere Stimmung zusammen mit dem Thermometer. Im April muss man für jede Wetterlage gerüstet sein. Schirm im Gepäck, Sonnenbrille in der Tasche und lieber noch einmal eine Mütze einpacken..

Doch das Wetter beeinflusst nicht nur unsere Ausflugspläne und unsere Stimmung, sondern auch die Stromversorgung. Besonders erneuerbare Energien können von den Auswirkungen des Aprilwetters betroffen sein.

Stürmische Zeiten

Auch dieses Jahr gibt es im Frühling wieder ein paar stürmische Zeiten. Beispielsweise Sturmtief Niklas wehte und stürmte vor wenigen Wochen um unsere Köpfe, brachte den ein oder anderen Baum zu Fall und ließ die Windräder schneller drehen. An sich ist Wind natürlich optimal für das richtige und effektive Funktionieren von Windrädern. Zu viel stürmischer Wind kann aber auch Probleme bereiten, denn so viel Strom auf einmal kann nur schwer abtransportiert werden. Die konventionelle Produktion muss dann oft heruntergeregelt werden und das kann dann wiederum zu Verlusten und teureren Strompreisen führen. Wenn der Sturm so stark ist, wie das Tief Niklas, kann es außerdem durch vom Sturm beschädigte Anlagenteile oder durch Äste und umgestürzte Bäume, die in Freiluftleitungen geraten sind, sogar zu Unterbrechungen der Stromversorgungen kommen.

Sturm

Sonnenstrahlen

Sonneneinstrahlung ist für den Ertrag und Gewinn von Photovoltaikanlagen entscheidend. Grundsätzlich wird dabei zwischen indirekter und direkter Sonneneinstrahlung unterschieden. Die direkte Sonneneinstrahlung trifft unmittelbar auf die Photovoltaikanlage. Sie ist am stärksten und besonders effektiv. Die Energiegewinnung ist dabei rechnerisch am größten, wenn die Sonnenstrahlen in einem rechten Winkel auf die Solarzellen treffen.

Von einer indirekten Sonneneinstrahlung wird gesprochen, wenn Wolken die Sonne verdecken oder wenn das Licht reflektiert wird. Die indirekte Einstrahlung ist viel weniger stark und erfolgreich, trägt aber dennoch einen nützlichen Teil zu Stromerzeugung bei.

Sonne

Wetterprognosen für stabile Stromnetze

Aufgrund der wachsenden Bedeutung von Wind- und Solaranlagen werden möglichst genaue Wetterprognosen immer wichtiger für Netzmanager und Stromhändler. Falsche, also stark abweichende Prognosen, können am Strommarkt teuer werden und die Netzstabilität gefährden. Die Gefahr ist in wechselhaften Monaten wie dem unberechenbaren April besonders hoch. Wenn die Prognosen einen sehr großen Zuwachs von Wind- oder Solarenergie nicht kommen sehen, belastet die unerwartete Energieenge die Netze, was sich negativ auf den Strompreis auswirkt.