Schätzen Sie doch mal, wie viel Strom Sie im Jahr in Ihr Smartphone laden. Nebenbei läuft der Fernseher. Der Computer ist im Ruhemodus und das Tablet aktualisiert ein paar Apps. Jetzt noch schnell eine Stunde an die Konsole, dann geht es ins Bett. Haben Sie sich schon mal gefragt, was Sie der Strom für die Unterhaltungselektronik im Jahr so kostet? Nach diesem Beitrag sind Sie schlauer – und mit großer Wahrscheinlichkeit auch ein bisschen überrascht.
Beginnen wir mal mit der guten Nachricht: Ihr Smartphone und Ihr Tablet verbrauchen deutlich weniger Energie als Sie wahrscheinlich angenommen hätten. Bei vielen Telefonen sind es gerade einmal ein bis zwei Euro im Jahr. Ein Tablet kommt auf circa fünf Euro Jahresverbrauch. Hier liegt also tatsächlich kaum noch Einsparpotenzial. Allerdings sollten Sie ungenutzte Ladkabel aus der Steckdose ziehen. Denn das verbraucht im Jahr zum Teil mehr Strom als das eigentliche Gerät.
Ein einigermaßen moderner Fernseher kann deutlich unter 100 Euro im Jahr verbrauchen, aber auch weit mehr als das – je nach Größe, eingestellter Helligkeit und Nutzungsdauer. Einen Richtwert bieten die Energieeffizienzlabel auf neueren Geräten. Denn diese müssen mittlerweile auch den Stromverbrauch bei durchschnittlich vier Stunden täglicher Nutzung angeben. Ein bisschen Vorsicht ist dabei allerdings geboten, denn manche Hersteller versuchen hier zu tricksen. Wie genau, lesen Sie in diesem Beitrag aus dem September.
Laptops sind in aller Regel sparsamer als klassische Desktop-Rechner. Und zwar um 50 bis 70 Prozent. Dabei ist der zusätzliche Bildschirm noch gar nicht eingerechnet. Auch bei diesen Geräten kommt es natürlich auf die Nutzungsdauer und Leistung an. Der Strom für ein Laptop kostet etwa 20 bis 50 Euro im Jahr – für einen Desktoprechner dementsprechend etwa doppelt soviel.
Gut zu wissen: Die größte Energiefalle sind Peripheriegeräte wie Drucker, Scanner und Co. Diese bleiben oft eingeschaltet, obwohl sie gar nicht genutzt werden. Bei einem Drucker allein kann das 100 bis 200 Euro unnützen Stromverbrauch im Jahr bedeuten. Alle Geräte zusammen kommen also schnell auf mehrere hundert Euro jährlich – sinnlos! Das wären ganz schön viele Smartphones.
Konsole oder Gaming-PC – unter Zockern seit jeher ein Streitthema. In Sachen Energieverbrauch haben jedenfalls die Konsolen-Freunde die Nase vorn. Denn eine Konsole neuerer Generation verbraucht bei einem Gelegenheits-Spieler weniger als 10 Euro im Jahr, bei einem Dauerzocker etwas mehr als 50 Euro. Vorne dran ist, wer auf Retro-Konsolen steht. Die liegen im Bereich von Smartphones und Tablets.
Na, haben Sie in bisschen mitgerechnet? Der Durchschnittsnutzer wird nach dieser Aufstellung sicher eingermaßen zufrieden sein. Denn viele schätzen insbesondere den Verbrauch von Smartphone, Tablet und Co. wesentlich höher ein. Wer besonders viel vor den unterhaltenden Bildschirmen sitzt, lässt sich das allerdings durchaus schon mal ein paar hundert Euro im Jahr kosten. Die wichtigste Erkenntnis ist aber: Am meisten Energie verbrauchen Geräte, die gar nicht benutzt werden! Wer besonders Computer, Fernseher und Peripheriegeräte im ausgeschalteten Zustand konsequent vom Netz trennt – zum Beispiel mit abschaltbaren Steckdosenleisten – und ungenutzte Ladekabel herauszieht, kann seinen Energieverbrauch für Unterhaltungselektronik fast halbieren.