Wussten Sie schon? Mythen und Wahrheiten zu Ihren Heizungs-Thermostaten

Mythos und Wahrheit rund um die unscheinbaren Thermostatventile an Ihren Heizkörpern. Mit der richtigen Einstellung sparen Sie kräftig Heizkosten – und haben es trotzdem immer gleichmäßig warm. Wussten Sie’s schon?

Es gibt sicher kompliziertere Geräte in Ihrem Haushalt als Ihre Heizungs-Thermostate. Aber: Wissen Sie wirklich, was sich hinter den Zahlen von 1 bis 5 verbirgt? Und sind Sie vielleicht schon mal einem Mythos rund um die Einstellung Ihrer Heizung aufgesessen, der gar nicht stimmt? Mit den folgenden Tipps regeln Sie Ihre Heizkörper in Zukunft nicht mehr nach Gefühl, sondern mit echtem Wissen. So können Sie einen nicht unwesentlichen Anteil Ihrer Heizkosten einsparen. Und finden ruck zuck Ihre perfekte Wohlfühltemperatur.

Das bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat

Das bedeuten die Zahlen auf dem Thermostat

Haben Sie es gewusst: Die Skala auf Ihren Heizungs-Thermostaten gibt nicht einfach nur willkürliche Stufen an. Jede der Zahlen von 1 bis 5 steht für eine ganz bestimmte Raumtemperatur. Und jeder Strich dazwischen markiert einen Schritt um ein Grad.

Stufe 1: 12°C
Stufe 2: 16°C
Stufe 3: 20°C
Stufe 4: 24°C
Stufe 5: 28°C

Ein Temperaturfühler misst die Raumtemperatur und regelt die Heizung automatisch herunter, wenn Ihre eingestellte Wunschtemperatur erreicht wurde. Das gilt zumindest für Thermostate, die in den letzten 30 Jahren verbaut wurden.

Warum dann diese Zahlen-Skala?

Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, warum man diese Grad-Zahlen dann nicht einfach auf die Thermostate schreibt. Das liegt daran, dass die Raumtemperatur eben doch nicht allein von der Einstellung der Heizung abhängt. Außerdem misst das Thermostat die Temperatur eben nur an dieser einen Stelle. Durch zu nahe stehende Möbel oder vor dem Heizkörper hängende Vorhänge kann ein Wärmestau entstehen – sodass dort bereits die Wunschtemperatur erreicht ist, im Rest des Raumes aber noch nicht. Darum handelt es sich bei den Grad-Angaben also nur um Richtwerte, die je nach Platzierung in Ihrer Wohnung etwas abweichen können.

Mythos: Höchste Stufe heizt schneller

Mythos: Höchste Stufe heizt schneller

Sicher kennen Sie auch den Impuls, die Heizung erst einmal auf die höchste Stufe zu drehen, um den Raum möglichst schnell aufzuheizen. Das ist aber ein Mythos und funktioniert in Wahrheit nicht. Denn die Stufe gibt ja – wie Sie nun wissen – gar nicht an, wie stark geheizt wird. Sondern nur, wie lange. Die 20 Grad erreichen Sie auf Stufe 3 genauso schnell wie auf Stufe 5. Mit dem Unterschied, dass Stufe 3 diese Temperatur dann hält. Auf Stufe 5 heizen Sie weiter und verschwenden wertvolle Energie.

Jedes Grad macht einen Unterschied

Stufe 3 oder 4 – darauf kommt es ja nun auch nicht an, oder? In Sachen Energieverbrauch schon. Mit jedem Grad, um das Sie Ihre Heizung höher oder niedriger einstellen, verbrauchen Sie etwa sechs Prozent mehr oder weniger Energie. Da kommt über die Heizperiode gerechnet schnell mal einiges zusammen. Stellen Sie Ihre Thermostate also wirklich genau ein. Einfacher können Sie Ihre Heizkosten nicht regulieren.

Mythos: Höchste Stufe heizt schneller

Finden Sie Ihre Wohlfühltemperatur

Warum gibt es überhaupt Thermostate? Weil wir nicht in jedem Raum immer dieselbe Temperatur als gleich angenehm empfinden. Im Schlafzimmer mögen es viele etwas kühler als zum Beispiel im Wohnzimmer oder im Bad. Experimentieren Sie also ruhig ein bisschen, bis Sie Ihre Wunschtemperaturen für jeden Raum gefunden haben.

Zusätzlich beim Energiesparen können übrigens programmierbare Thermostate oder auch Smart-Home-Lösungen helfen. Diese regeln auf Wunsch je nach Tageszeit die Heizung ein wenig herunter und wieder rauf. Sodass Sie zwar immer Ihre Wohlfühltemperatur vorfinden, wenn Sie zu Hause sind – aber nicht unnötig viel heizen, wenn Sie sich außer Haus aufhalten. Die Kosten dafür sind mittlerweile sehr überschaubar.

Einmal eingestellt müssen Sie an Ihren Thermostaten über die Heizperiode eigentlich gar nicht mehr viel ändern. Denn diese kümmern sich automatisch darum, Ihre Wohlfühltemperatur zu halten. Es steckt also doch ganz schön viel Technik in diesen unscheinbaren kleinen Ventilen.