Gehören Sie auch zu denjenigen, die immer eine Extraportion Motivation benötigen, um sich zum Sport durchzuringen? Dann haben wir hier vielleicht einen ganz neuen Ansatz für Sie: Erzeugen Sie mit Ihrem Workout doch einfach Ihren eigenen Strom! Verschiedene technische Ansätze machen das möglich. Ein paar davon stellen wir Ihnen hier einmal vor.
Die Idee, mit Fahrrädern Strom zu erzeugen, ist nicht neu. Und die meisten von uns werden das sogar schon regelmäßig praktiziert haben – mit dem klassischen Dynamo für die Fahrradbeleuchtung. Aber auch Spinning Bikes eignen sich hervorragend, um Muskelkraft in elektrische Energie umzuwandeln. Das machen sich mittlerweile etliche Fitnessstudios auf der ganzen Welt zunutze. Beim Treten wird Energie erzeugt, die eine Batterie für die Versorgung des Studios auflädt oder direkt in das öffentliche Netz eingespeist wird. Je höher die Widerstandsstufe, desto mehr Strom kommt dabei heraus. Damit die Mitglieder auch den nötigen Ansporn haben, lassen sich einige der Studios besondere Dankeschöns einfallen. In Sacramento in den USA zum Beispiel bekommt die Person, die den meisten Strom beisteuert, eine Jahresmitgliedschaft geschenkt. Das lohnt sich – für alle.
Verschiedene Initiativen nutzen diese Technologie übrigens auch, um Strom in entlegene Dörfer in Entwicklungsländern zu bringen. Zwar reicht die Energie nur für ein bisschen Licht oder das Laden des Handys, doch für viele Menschen ohne jeden Zugang zu Elektrizität ist das bereits ein enormer Fortschritt.
Vielleicht erinnern Sie sich an den Club WATT in Rotterdam, den wir Ihnen in einem früheren Blogbeitrag vorgestellt haben. Dessen Boden erzeugt beim Tanzen Energie. Diese Technik verbaut ein Londoner Start-up auch in Sportplätzen – zum Beispiel auf Fußballplätzen in Rios Favelas oder auch auf einem Teil der Strecke des Paris Marathon. Die Platten senken sich leicht ab, wenn man darauf tritt. Eine elektromagnetische Spule erzeugt dadurch dann Strom. Praktisch im Vorbeilaufen. Neben Sportplätzen ist diese Technik vor allem für belebte Plätze wie Bahnhöfe interessant.
Soccket nennt sich ein neuartiger Fußball, der beim Kicken Strom erzeugt. Und zwar durch ein sogenanntes Gyroskop – einen Kreisel in einem beweglichen Lager, der die Bewegung in elektrische Energie umwandelt. Nach einer halben Stunde auf dem Fußballplatz kommt so immerhin genug Strom zusammen, um 3 Stunden lang eine Lampe zu betreiben. Gedacht ist das Konzept vor allem für fußballbegeisterte Entwicklungsländer. Ein ähnliches System gibt es auch in Form eines Springseils.
Eigentlich wollte eine Gruppe von Forschern bestimmte Werte im Schweiß von Sportlern messen – und stattete diese darum mit Sensoren aus. Dabei fiel ihnen allerdings auf, dass diese auch kleine Mengen Strom erzeugten. Nun wird untersucht, wie sich auf diese Weise womöglich genug elektrische Energie gewinnen lässt, um kleine Geräte wie das Smartphone beim Sporttreiben mit dem eigenen Schweiß aufzuladen.
Ein kleiner Generator, der mit einem Klettverschluss am Bein befestigt wird, Sportschuhe mit spezieller Sohle oder ein Gewebe, das Strom erzeugt, wenn es sich zusammenzieht: Überall auf der Welt wird an verschiedenen Techniken getüftelt, mit denen wir beim Sport oder auch bei einfachen Alltagsaktivitäten direkt mit unserer Kleidung Strom erzeugen können. Vieles davon funktioniert, steckt technisch aber noch in den Kinderschuhen. Trotzdem lassen die vielen spannenden Ansätze vermuten, dass uns schon bald erste clevere Anwendungen dieser Art der Energiegewinnung erwarten.