MARCEL CHRISTIAN

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ICH HABE MEINE BERUFUNG GEFUNDEN.

Marcel Christian lebt in Braunschweig und hat dort vor Kurzem seinen ersten Friseursalon eröffnet. Zuvor hatte er sieben Jahre lang bei der glamourösen Fashion Week in Deutschland und Österreich seine Fingerfertigkeit unter Beweis gestellt.

Marcels Vita ist bunt: Vom Dachdecker über den Tischler zum Industriearbeiter. Doch mit keinem Beruf konnte sich der gebürtige Dresdner dauerhaft identifizieren. Bis seine Mutter ihm sagte: „Dann mach doch einfach Friseur.“

Dass du eines Tages deinen eigenen Friseursalon führen würdest, hättest du vor ein paar Jahren selbst nicht gedacht, oder?

Nein, absolut nicht. Ich war immer etwas umtriebig. Angefangen habe ich als Dachdecker, aber schnell gemerkt, dass das nichts für mich ist. Danach habe ich mich noch an einigen anderen Jobs ausprobiert, aber irgendetwas hat immer gefehlt – dieses Gefühl: „Das ist der Job, der mich wirklich glücklich macht.“ Meine Mutter hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben. Da hat sie plötzlich zu mir gesagt: „Weißt du was, dann mach doch einfach Friseur.“ Ob sie das ganz ernst gemeint hat oder nicht, weiß ich nicht. Aber dieser Satz hat mich schließlich dahin gebracht, wo ich heute bin.

Mittlerweile läuft dein Geschäft hier in Braunschweig richtig gut. Woran denkst du, liegt das?

Ich glaube einfach, dass meine Kunden merken, mit wie viel Herzblut ich bei der Sache bin. Ich versuche immer, die Persönlichkeit jedes Einzelnen herauszufiltern, statt nur zu schauen, welche Frisur zu seinem Gesichtstyp halbwegs passen würde. Mein Anspruch ist es, nichts Künstliches oder Aufgesetztes zu kreieren – sondern die Leute so zu treffen, wie sie sind. Dazu gehört auch, mehr über die Person selbst herauszufinden. Was machst du beruflich? Wie ist dein Kleidungsstil? Solche Fragen gehören dazu. Erst wenn ich ganz genau weiß, wohin mein Kunde mit seinem Style will, lege ich Hand an seine Haare. Und dafür nehme ich mir dann auch die nötige Zeit. Man kann schon sagen, dass ich ziemlich detailverliebt bin.

Das glaube ich sofort. Dein Laden sieht schließlich auch nicht aus wie jeder andere Salon. Wie wichtig sind dir Individualität und Abwechslung?

Beides gehört einfach zu meinem Leben. Früher war ich ziemlich ichbezogen. Ich wollte anders sein und mich bewusst abheben – ob es meinen Mitmenschen gefällt oder nicht. Eine Eigenschaft, mit der man ziemlich oft aneckt. Irgendwann habe ich begriffen, dass mich diese Einstellung so nicht weiterbringt. Ich habe mich mehr geöffnet, ging auf andere zu und habe gelernt, soziale Verantwortung zu übernehmen. Mittlerweile verstärkt auch ein syrischer Immigrant unser Team. Neue Ideen aufnehmen, Kritik als Inspiration auffassen – das sind die Dinge, die mich jetzt ausmachen. Und so schnell bringt mich nichts mehr aus der Ruhe. Wenn man 56 Umzüge hinter sich hat, wird man ziemlich stressresistent.

Umgezogen ist ja vor einiger Zeit auch dein Stromvertrag. Wie wurdest du zum BERGMANN?

Besondere Styles und ungewöhnliches Design fallen mir schnell auf. Darum ist mir wohl das BERGMANN-Ladengeschäft beim Vorbeilaufen gleich im Gedächtnis geblieben. Als ich nach einem neuen Stromanbieter gesucht habe, bin ich deshalb einfach mal reingegangen. Dort saß dann ein netter Mitarbeiter, der auch ein Kunde von mir ist, und hat mir alles geklärt. Kurz darauf habe ich meine Wohnung und meinen Salon bei BERGMANN angemeldet. Und jetzt modele ich sogar für euch.

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