Zeitumstellung 2016 – Aus Sommer- wird Winterzeit

Bald ist es wieder soweit: die Uhren werden umgestellt und die Winterzeit beginnt. Aber wann nochmal? Und in welche Richtung? Und weshalb überhaupt? Und welche Folgen hat die Zeitumstellung eigentlich? Wir gehen der Sache auf den Grund.

Wie jedes Jahr wird auch in diesem Herbst die Uhr von Sommer- auf Winterzeit umgestellt. Die Umstellung findet stets am letzten Sonntag im Oktober statt, dieses Mal ist das der 30.10.2016. Dann werden die Uhren um 3:00 Uhr um eine Stunde zurückgestellt. Das hat die Bundesregierung so festgelegt. Doch wie kam es eigentlich dazu?

Die Hintergründe der Zeitumstellung

Die Winterzeit, die für uns jetzt bald wieder beginnt, ist die eigentliche „Normalzeit“. Die Idee, die Uhr im Sommer um eine Stunde vorzustellen, ist darin begründet, das Tageslicht besser auszunutzen, und durch die später einsetzende Dunkelheit Energie zu sparen. Diese Idee existiert bereits seit dem 18. Jahrhundert und wurde hierzulande zum ersten Mal 1916 umgesetzt, mit Ende des 1. Weltkrieges aber wieder abgeschafft.

Als 1973 die Ölkrise das Thema Energiesparen in den Fokus der Öffentlichkeit rückte, wurde auch die Idee der Zeitumstellung wieder aufgegriffen. 1977 wurde sie in den meisten europäischen Ländern eingeführt, Deutschland zog 1980 nach.

Energiesparen – Mythos oder Fakt?

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Und tatsächlich: die längeren Abende, und das daraus resultierende spätere Einschalten der Beleuchtung, führen tatsächlich zu einer Stromeinsparung.
Dafür sind allerdings auch die Morgenstunden früher und entsprechend kühler, wodurch mehr Energie beim Heizen verbraucht wird. Das gleicht die Einsparung beim Strom in etwa aus.

Abgesehen davon lebt unsere Gesellschaft mittlerweile so, dass der Stromverbrauch durch Beleuchtung nur noch eine sehr untergeordnete Rolle im allgemeinen Stromverbrauch spielt. LED- und Energiesparlampen verbrauchen nur geringfügig Energie. Der größte Anteil des Stromverbrauchs liegt neben Heizung und Warmwasser bei Haushaltsgeräten, Home-Entertainment und Informationstechnologie. Und bei all den Smartphones, Computern, etc. verbrauchen wir sowieso permanent Energie – egal ob es draußen nun hell oder dunkel ist.

Fakt ist also: eine wirkliche Energieeinsparung durch die Zeitumstellung gibt es nicht!

Folgen für Mensch und Tier

Im Grunde genommen kann die Zeitumstellung mit einem Mini-Jetlag verglichen werden. Den meisten Menschen macht das eher wenig aus, in der Regel hat man sich nach ein bis zwei Tagen daran gewöhnt. Doch gerade Kinder und ältere Menschen können rund eine Woche brauchen, um sich an den neuen Rhythmus anzupassen. Und auch Menschen, die generell zu Schlafstörungen neigen, haben in der Zeit nach der Umstellung oft zu kämpfen.

Studien ergeben im Übrigen, dass Frauen eher mit der Zeitumstellung zu kämpfen haben als Männer. So treten im Umstellungszeitraum vermehrt Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen auf.

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Und nicht nur Menschen, auch Tiere leiden unter der Zeitumstellung. So steigt beispielsweise die Zahl der Wildunfälle mit Beginn der Winterzeit massiv an. Da es eher dunkel wird, fahren viele Autofahrer in der Dämmerung von der Arbeit nach Hause. In der Dämmerungszeit sind allerdings auch die Wildtiere am aktivsten. Und diese behalten natürlich ihren Rhythmus bei, und kreuzen entsprechend häufig die Straße.

Nutztiere haben es da noch etwas leichter. In der Landwirtschaft ist es beispielsweise üblich, die Kühe zunächst nur eine halbe Stunde eher zu füttern und zu melken, damit die Tiere sich langsam an den neuen Rhythmus gewöhnen können.

Achtung Technik

Nicht vergessen – viele Geräte sind mittlerweile technisch so ausgestattet, dass sie gar nicht mehr händisch umgestellt werden müssen. So wird die Zeit beispielsweise bei den allermeisten Funkuhren, Smartphones, Tablets, Laptops und PCs automatisch umgestellt. Wer am Sonntag also pünktlich aufstehen muss, sollte aufpassen, welche Uhren vor dem Schlafengehen bereits zurückgestellt werden, und welche es in der Nacht automatisch tun. Nicht, dass die Uhr am Ende zweimal zurückgestellt wird, und man viel zu spät aufsteht!

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Denkstütze: Die Eckdaten der Zeitumstellung

Winterzeit:

  • Die nächste Umstellung findet am Sonntag, den 30.10.2016 statt
  • Die Uhr wird um eine Stunde zurückgestellt, von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr
  • Es wird morgens also früher hell und abends setzt die Dämmerung früher ein

Sommerzeit:

  • Die nächste Umstellung findet am Sonntag, den 26.03.2017 statt
  • Die Uhr wird um eine Stunde vorgestellt, von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr
  • Es wird morgens also etwas später hell und abends wird es dafür später dunkel