Braunschweiger lieben gutes Essen. Das war schon immer so. Aber auch anderswo auf der Welt liebt man das gute Essen und die Erzeugnisse aus der Löwenstadt. Ganz besonders diese hier:
Spargel ist in anderen Teilen der Welt schon seit der Antike beliebt, in Deutschland hatte er seinen Durchbruch aber erst ungefähr im 17. Jahrhundert. Besonders gefragt war schon damals bald der Braunschweiger Spargel. Dank der guten Bodenqualität rund um die Löwenstadt entstand hier eines der größten Spargelanbaugebiete in Norddeutschland. Und es wurde auch ganz Norddeutschland mit frischem Spargel beliefert. Einen weiteren Schub bekam die Braunschweiger Spargelproduktion allerdings Mitte des 19. Jahrhunderts. Ab da nämlich konnte das feine Gemüse auch in Dosen konserviert werden. Von nun an waren dem Export keine Grenzen mehr gesetzt. Auch weite Strecken bis nach Übersee waren kein Problem mehr. Und selbst im Winter konnte man nun Spargel aus Braunschweig genießen. Dank der großen Nachfrage bildete sich so auch eine lebhafte Konservenindustrie in und um Braunschweig heraus.
Fragt man nach dem Rezept für Braunschweiger Wurst, wird man auf der Welt ganz unterschiedliche Zubereitungen genannt bekommen. Denn tatsächlich ist „Braunschweiger Wurst“ keine geschützte Bezeichnung, sondern hat sich je nach Region als Name für durchaus unterschiedliche Wurstwaren eingebürgert. Meistens wird darunter aber eine Form der Streichmettwurst verstanden. Dass der Name Braunschweigs durch Wurst in der Welt Verbreitung fand, hat ebenfalls mit der wachsenden Konservenindustrie zu tun. Die streichfähige Wurst wurde in Dosen weit exportiert. Die jeweiligen Kassenschlager in den verschiedenen Ländern haben sich dort irgendwann als Braunschweiger Wurst in den Sprachgebrauch eingebürgert.
Und noch ein Nahrungsmittel trägt die Stadt Braunschweig im Namen – noch dazu eines, das prima zur Braunschweiger Mettwurst passt: eine Zwiebel nämlich. Ihren Namen „Dunkelblutrote“ hat sie von ihrer roten Schale. Etwas platt, aber fleischig und vor allem lagerfähig ist das Gemüse aus der Löwenstadt. Und schärfer im Geschmack als übliche Gemüsezwiebeln. In Braunschweig mag man es eben herzhaft.
Was heute zumeist auf unseren Tellern landet, wenn man Braunkohl bestellt, ist eigentlich Grünkohl. Die Bezeichnung für das Gericht hat sich in Braunschweig aber trotzdem gehalten. Ursprünglich wurde hier zwischen dem ersten Frost und Gründonnerstag tatsächlich der echte Braunkohl angebaut und verzehrt – eine Grünkohl-Unterart mit Blättern, die sich beim Kochen bräunlich verfärben. Und es gibt ihn noch, den echten Braunschweiger Braunkohl. Unter anderem im Botanischen Garten kann man ihn in seiner ursprünglichen Form wachsen sehen.