An kaum einem Ort in Braunschweig liegen Lernen und Entspannen so nah beieinander wie im Botanischen Garten. Eigentlich zur Technischen Universität gehörig, können Sie hier unzählige Pflanzenarten bestaunen und viel Wissenswertes über diese erfahren. Von vielen Braunschweigern wird der Botanische Garten aber auch einfach als wunderschöner Ort zur Erholung geschätzt. Malerisch an der Oker gelegen und abwechslungsreich bepflanzt, bietet er etliche Highlights. Ein paar davon stellen wir Ihnen genauer vor.
Auf gerade einmal vier Hektar Größe finden Sie in Braunschweigs Botanischem Garten sage und schreibe 1,5 Prozent aller bekannten Pflanzenarten der Welt. Das sind etwa 4.000 verschiedene Arten. Mit einem gemütlichen Spaziergang können Sie hier mitten in der Stadt also eine kleine Weltreise unternehmen. Naschen Sie frisches Obst auf der Streuobstwiese, bewundern Sie den kunstvoll angelegten Wasserfall oder genießen Sie den herrlichen Duft im Rosarium. Besonders exotische Exemplare können Sie in den Tropen- und Gewächshäusern bestaunen. Unter anderem einige faszinierende fleischfressende Pflanzen. Hier gibt es also richtig viel zu sehen und eine außergewöhnliche Artenvielfalt auf kleinem Raum zu entdecken.
Ein ganz besonderes Highlight findet einmal jährlich im Botanischen Garten in Braunschweig statt – und zwar an nur zwei Tagen im August. Dann nämlich blüht die Victoria Cruziana, eine beeindruckende Riesen-Seerose, deren Blüten fast einen halben Meter groß werden können. Das sehenswerte Schauspiel spielt sich in zwei aufeinander folgenden Nächten ab: Immer ab Sonnenuntergang öffnet die Wasserpflanze ihre wunderschönen Blüten. In der ersten Nacht erstrahlen diese in kräftigem Weiß – in der zweiten Nacht sind sie plötzlich rosa. Und danach? Da bleiben sie wieder für ein ganzes Jahr geschlossen. Damit Sie dieses unvergessliche Ereignis miterleben können, bleibt der Botanische Garten in diesen Nächten traditionell ausnahmsweise bis in die Nacht geöffnet.
Der Botanische Garten ist nicht nur eine grüne Oase in der Stadt, sondern vor allem so etwas wie das Freiluft-Labor des Instituts für Pflanzenbiologie der TU Braunschweig. Hier führen die Studierenden und Forscher verschiedene Experimente durch. Tatsächlich ist er aber schon deutlich älter als das 1926 hier angesiedelte Institut. Schon 1840 wurde er an dieser Stelle angelegt – als Erweiterung des Gartens des Anatomisch-Chirurgischen Instituts der Universität. Obwohl im Zweiten Weltkrieg ein großer Teil des Botanischen Gartens zerstört wurde, sind doch bis heute ein paar Bäume aus dem frühen 19. Jahrhundert erhalten geblieben.
Neben den „großen“ Forschern der TU lernen hier aber auch kleine Entdecker die Vielfalt der Pflanzenwelt kennen. Die sogenannte Grüne Schule ist ein Ort, an dem Schulen und KiTas ihren Unterricht aus dem Klassenzimmer in den Botanischen Garten verlegen können, um heimische und exotische Pflanzen hautnah kennenzulernen. Und für Familien mit Kindern bietet sich der Rundgang mit Radiculo, dem kleinen Wurzelwart, für einen lehrreichen Nachmittagsspaziergang an.
Ein wunderschöner Ort für eine entspannte Tasse Kaffee und ein leckeres Stück Kuchen oder auch einen knusprigen Flammkuchen und ein Glas Wein ist das Café im Botanischen Garten. Der prachtvolle Pavillon bietet ein tolles Ambiente – und vor allem einen atemberaubenden Ausblick in die vielfältige Blumen- und Pflanzenpracht. Ein gemütlicher Abschluss für einen wundervollen Ausflug in Braunschweigs Botanischen Garten.