Helmstedt ist mit etwa 25.000 Einwohnern zwar nicht gerade die größte Stadt in der Region, steckt aber voller spannender Geschichte und Geschichten. Besonders begeistern uns davon ja immer die Aspekte, die die meisten noch nicht wissen – und dazu zählen ohne Frage die folgenden vielleicht unnützen, aber keinesfalls langweilige Fakten über Helmstedt.
Auch im Mittelalter war Helmstedt kein Riese unter den Städten – und dennoch Mitglied im mächtigen Handelsbund der Hanse. Das hatte insbesondere mit ihrer verkehrsgünstigen Lage zu tun. Denn hier kreuzen sich die damals bedeutenden Handelsstraßen zwischen Lüneburg und Halberstadt sowie zwischen Braunschweig und Magdeburg. So konnte also auch Helmstedt von dem reichhaltigen Handel auf diesen Routen profitieren und mit der Mitgliedschaft im Hansebund von 1426 bis 1518 zusätzlich Einfluss gewinnen. Zu dieser Zeit war Helmstedt die kleinste unter allen Hansestädten. Heutzutage lebt der Hansebund in Teilen wieder auf. Viele Städte besinnen sich auf diese Tradition. Die kleinste Hansestadt ist nun allerdings eine andere: Werben in der Altmark im Norden Sachsen-Anhalts , etwa 140 Kilometer von Helmstedt entfernt – mit knapp unter tausend Einwohnern.
Schon 1576 begründete Herzog Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel in Helmstedt eine bedeutende Universität. Zeitweise war diese sogar die drittgrößte im gesamten deutschen Sprachraum. Dass es diese heute nicht mehr gibt, geht auf den Bruder Napoleons zurück, Jérôme Bonaparte. Dieser nämlich herrschte während der französischen Besatzung über das damalige Königreich Westphalen, zu dem auch Helmstedt gehörte. Auf seinen Befehl hin endete der Universitätsbetrieb in Helmstedt im Jahr 1810 trotz vieler Widerstände. Das beinahe schlossartige Gebäude der ehemaligen Uni, das Juleum, ist aber bis heute erhalten geblieben.
Bela B ist nicht nur einer von drei Mitgliedern der Band die Ärzte, sondern seit etlichen Jahren auch als Solo-Musiker unterwegs. Naja, fast solo. Denn begleitet wird er auf Tour sowie bei den meisten seiner Aufnahmen von der Band „Los Helmstedt“. Das hat aber nichts mit der Herkunft der Musiker zu tun, sondern soll eine Parodie auf Rammstein sein. In einem interview erzählte Bela B einmal, dass er sich vor dem Mauerfall häufiger mit Bekannten in Helmstedt getroffen habe und daher eine Verbindung zur Stadt hat.
Der Lappwaldsee soll einmal zu einem beliebten Erholungsgebiet für Menschen aus Helmstedt und der Region werden. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern. Anders als beim berühmten Berliner Flughafen war das allerdings von vornherein eingeplant. Denn wo heute der Lappwaldsee entsteht, befand sich früher ein großer Braunkohle-Tagebau. Seit 2006 füllt sich dieser nun nach und nach mit Grundwasser – und das dauert. Anfangs ging man sogar davon aus, dass es bis 2080 dauern könnte, bis der neue See „fertig“ ist – mittlerweile wurde diese Schätzung aber auf etwa 2030 korrigiert. Ein bisschen müssen wir uns also wohl noch gedulden.