Unsere Region ist ein wahres Paradies für Fachwerk-Fans. Denn hier gibt es eine gewaltige Fülle wunderschöner Fachwerk-Bauten aus mehreren Jahrhunderten zu bestaunen. Nicht nur die kleinen Dörfer und Örtchen, sondern auch die Städte der Region von Hildesheim bis Helmstedt; von Peine bis Wolfenbüttel begeistern mit ihrer gut erhaltenen Fachwerk-Pracht. Diese Highlights sollten Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen:
Ein Spaziergang durch das Godehardviertel in Hildesheim ist wie eine Reise in eine vergangene Zeit. Kleine und große Fachwerkhäuser, an denen sich teils wunderschöne Rosen hinauf ranken, entführen Sie in eine andere Welt. Das älteste der hiesigen Fachwerkhäuser stammt aus dem Jahr 1548. Ganz besonders prächtig ist zudem das beeindruckende Fachwerk-Ensemble auf dem Hildesheimer Marktplatz, ein paar Gehminuten entfernt – allen voran das mit hunderten Schnitzereien und Malereien verzierte Knochenhauer-Amtshaus. Nach weitreichender Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden diese umwerfenden Bauwerke rund um den Marktplatz liebevoll wiederhergestellt.
Wolfenbüttels Fachwerkbestand ist dagegen zum allergrößten Teil der Zerstörung entgangen. Ein riesiges Glück, denn so können Sie in der Lessingstadt nun durch ein Meer von mehr als 1.000 Fachwerkhäusern wandeln. Diese reichen von großen Hofbeamtenhäusern bis hin zu den kleinen verwinkelten Häuschen des einfachen Volkes. Ein besonders kurioses Exemplar ist gerade einmal 2,10 Meter breit – und damit das schmalste Fachwerkhaus Niedersachsens. Passenderweise an der Adresse „Kleiner Zimmerhof“.
Bild: Stadt Peine – Stadtbücherei/Heidi Kistenmacher
Auch Peine konnte sich etliche hübsche Fachwerkhäuser bis heute erhalten. Einige davon können Sie zum Beispiel in der Breiten Straße, Peines Fußgängerzone, entdecken. Ein ganz besonders spannendes Fachwerk-Kleinod ist allerdings ein Haus, das ursprünglich gar nicht in Peine gebaut wurde: das sogenannte Schmedenstedthaus. Eigentlich war es 1685 von einem wohlhabenden Bauern im Örtchen Schmedenstedt erbaut worden und gilt als das älteste Bauernhaus der Region. Um jedoch möglichst vielen Menschen auch diese bäuerliche Fachwerkbauweise eines Dreiständerhauses zugänglich zu machen, wurde es einfach nach Peine umgesetzt. Unglaublich, aber wahr. Heute beherbergt es die Stadtbücherei.
Helmstedt ist unter Fachwerk-Liebhabern vor allem für seine großen Professorenhäuser bekannt. Das Gebäude am Ziegenmarkt 7 zum Beispiel wurde auf einer Fläche errichtet, die ursprünglich mal fünf einzelnen Häusern Platz bot. Dass die Professoren der damaligen Helmstedter Universität besonders viel Platz brauchten, lag unter anderem daran, dass sie Vorlesungen auch in ihren Privaträumen abhielten. Teilweise vermieteten sie auch Zimmer an ihre Studenten. Heute können Sie noch einige der besonderen Professorenhäuser im Stadtbild finden. Abgesehen davon lohnt sich ein Abstecher auf den Helmstedter Marktplatz, wo unter anderem die reich mit Schnitzereien verzierte Fassade des einstigen Hoflagers von Herzog Julius alle Blicke auf sich zieht.
Das Gebäude Ackerhof 2 ist weit über die Stadtgrenzen Braunschweigs bekannt geworden – vor allem wegen seiner Inschrift. Diese wurde zwar mehrfach übermalt, konnte aber freigelegt werden und datiert das Gebäude auf das Jahr 1432. Kein anderes Fachwerkhaus in Deutschland kann mit einer älteren Inschrift aufwarten. Darüber hinaus verfügt die Löwenstadt aber noch über einige weitere Fachwerk-Schätze. Einige davon legen wir Ihnen in unserem Beitrag über die Fachwerk-Pracht in Braunschweig ans Herz.