Schimmel: Woher er kommt und wie Sie ihn vermeiden.

Hatten Sie schon einmal Schimmel in Ihrer Wohnung? Die dunklen, übel riechenden Flecken sind nicht nur hässlich, sondern auch wirklich gefährlich für Ihre Gesundheit. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln können Sie Ihr Schimmel-Risiko deutlich reduzieren.

Atembeschwerden, Asthma, Reizhusten oder auch Infektionen der Atemwege – diese und weitere Erkrankungen können durch Schimmelsporen verursacht werden. Und dafür muss der Schimmel noch nicht mal sichtbar sein. Schon bevor sich die charakteristisch schwarz-grünen Flecken an Wand oder Decke zeigen, kann er sich unbemerkt ausgebreitet haben. Oft erkennbar an einem leicht modrig-muffigen Geruch in Ihrer Wohnung. Weil die Heizperiode auch eine besondere Schimmelgefahr birgt, geben wir Ihnen im Folgenden einige Tipps, wie Sie Schimmel in Ihrem Zuhause (fast) keine Chance lassen.

Wie entsteht Schimmel?

Schimmel liebt Feuchtigkeit. Und davon gibt es im Wohnbereich von uns Menschen eine ganze Menge. In einem Mehrpersonenhaushalt werden jeden Tag zwischen 10 und 15 Liter Wasser in Form von Wasserdampf an die Luft abgegeben. Wenn man da nicht für einen ausreichenden Abzug der Feuchtigkeit sorgt, schlägt sich diese an Wänden und Decke nieder – und bildet den idealen Nährboden für Schimmel. Auch unstetes Heizen, das das Abkühlen einzelner Räume oder Außenwände zur Folge hat, begünstigt die Schimmelbildung.

Aber nicht nur falsches Verhalten kann die giftigen Pilze in Ihre Wohnung holen, sondern auch Baumängel und undichte Stellen. Besonders gefährdet sind Wasserleitungen sowie Fenster und Balkontüren.

So beugen Sie Schimmel vor!


Gegen Baumängel lässt sich leider oft erst dann etwas tun, wenn diese sich zeigen. Durch richtiges Verhalten können Sie Ihr Schimmel-Risiko aber erheblich reduzieren. Dabei hilft ein Hygrometer – also ein Gerät, das die Luftfeuchtigkeit misst. Diese sind oft schon für wenige Euro zu bekommen. 60 Prozent Luftfeuchtigkeit sollten in keinem Raum dauerhaft überschritten werden.

Besonders wirksam, um die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause zu reduzieren, ist das klassische Stoßlüften. Öffnen Sie je einmal morgens und abends zwei gegenüberliegende Fenster und sorgen Sie für Durchzug. Fünf bis zehn Minuten genügen meist schon – und das klappt übrigens auch bei Regen. Wenn möglich, lassen Sie nach dem Duschen zudem nicht die Badezimmertür offen stehen, sodass sich der Wasserdampf in der ganzen Wohnung ausbreiten kann. Sondern öffnen Sie lieber ein Fenster. Haben Sie kein Fenster im Bad, ist richtiges Lüften im Rest der Wohnung umso wichtiger!

Heizen Sie außerdem gleichmäßig und lassen Sie auch ungenutzte Räume nicht auf weniger als 16 Grad herunterkühlen, besser sind circa 20 Grad. Sonst kann sich Tauwasser an den Wänden absetzen. Eine weitere Schimmelfalle: Möbel wie etwa große Schränke, die zu nah an einer Außenwand stehen. Halten Sie dort wenigstens fünf Zentimeter Abstand zur Wand, damit die Luft hinter dem Möbelstück ausreichend zirkulieren kann.

Schimmelbefall – und nun?

Bei kleinem, oberflächlichem Schimmelbefall, können Sie diesen durchaus selbst entfernen. Am besten mit etwa 70- bis 80-prozentigem Alkohol oder Wasserstoffperoxid. Von Schimmelentfernern aus der Sprühflasche raten viele Experten dagegen ab, weil diese oft selbst viele gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten. Auch Chlorreiniger reizen die Schleimhäute und greifen obendrein empfindliche Oberflächen an. In jedem Fall sollten Sie aber Schutzkleidung, Handschuhe und einen Mundschutz tragen sowie die Fenster öffnen, um sich nicht zu intensiv den gefährlichen Schimmelsporen auszusetzen.

Allerdings gilt: Auf diese Weise entfernen Sie nur den oberflächlichen Schimmel, nicht seine Ursachen. Kommt er wieder oder ist der Befall zu stark, muss ein Profi ran. Und unter Umständen führt dann kein Weg daran vorbei, bauliche Mängel beseitigen zu lassen.

Mieter sollten zudem immer als erstes ihren Vermieter informieren und den Befall dokumentieren. Aber Vorsicht: Schimmel ist nicht immer ein Grund für Mietminderung! Nur wenn nicht Sie durch ein falsches Verhalten, sondern Mängel am Gebäude für den Schimmel verantwortlich sind, sind Mietkürzungen bis zu 20 Prozent möglich.

Fazit: Schimmel ist oft, aber nicht immer vermeidbar.

Durch richtiges Lüften und ein paar einfache Tricks können Sie das Schimmel-Risiko in Ihrem Zuhause drastisch reduzieren. Und damit auch die Krankheitsgefahr. Doch der Zustand des Gebäudes liegt – gerade bei Mietern – nicht immer in Ihrer Macht. Tritt Schimmel bei Ihnen auf, sollten Sie aber in jedem Fall schnell dagegen vorgehen, um langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.