Tanz in den Mai – Warum eigentlich?

Wo tanzen Sie in diesem Jahr in den Mai? Wir haben für Sie nachgeforscht, woher diese Tradition kommt und wie man sie andernorts begeht. Außerdem ein Tipp, wie Sie Ihr Tanzvergnügen in Braunschweig in diesem Jahr sogar noch verlängern.

Der 30. April steht bevor. Und auch in Braunschweig wird wie jedes Jahr wieder kräftig in den Mai getanzt. Aber warum eigentlich? Wir sind für Sie der Frage nach dem Ursprung dieser Tradition nachgegangen. Und haben ein paar gängige Mai-Bräuche genauer beleuchtet. Der ein oder andere könnte sich dabei gleich in den Deutsch-Leistungskurs zurückversetzt fühlen. Denn auch der Dichter Johann Wolfgang von Goethe ist Teil dieser Geschichte.

Von Heiden und Hexen

Ursprünglich wurde vom 30. April auf den 1. Mai die sogenannte Walpurgisnacht gefeiert. Denn in dieser Nacht sollten der Legende zufolge die Hexen auf dem Brocken ein rauschendes fest abhalten – also gar nicht mal so weit weg von Braunschweig. Darum versuchten die Menschen auch in unserer Region, ihre Höfe mit verschiedenen Bräuchen zu schützen. Zum Beispiel mit lautem Peitschenknallen, ausgelegten Besen und dem traditionellen Hexenfeuer.

Die Walpurgisnacht in dieser Form wurde nicht zuletzt durch Goethes Drama Faust sehr populär, in dem er das ausschweifende Hexengelage auf dem sogenannten Hexentanzplatz ausführlich beschrieb. Aber auch schon früher im Mittelalter wurde diese Nacht, die nach der heiligen Walburga benannt ist, vielerorts gefeiert. Dabei sollen je nach Region verschiedene heidnische Fruchtbarkeitsrituale abgehalten worden sein – bis hin zu Orgien, die die Fruchtbarkeit auf die Felder übertragen sollten.

Heutige Mai-Traditionen

Auch heute noch wird in vielen Regionen das Hexenfeuer entzündet, heißt dann aber meistens Maifeuer. Mittlerweile dient es nicht mehr dazu, böse Geister zu verjagen, sondern hat eher einen Volksfest-Charakter. Manche Traditionen haben sich aber dennoch erhalten. So findet zum Beispiel in einigen Gegenden der sogenannte Maisprung statt: Wenn das Feuer weitgehend heruntergebrannt ist, springen Verliebte gemeinsam darüber hinweg. Besonders im Süden ist es üblich einen hohen, geschmückten Baumstamm als Maibaum auf dem Dorfplatz aufzustellen.

Und mancherorts setzen junge Burschen ihren Angebeteten einen Maibaum vor das Haus, um später, wenn sie ihn wieder abholen, mit einem Kuss belohnt zu werden.

Tanz in den Mai in Braunschweig

Solche Mai-Traditionen haben sich vor allem auf dem Land gehalten. Besonders in Süddeutschland sowie in Österreich und der Schweiz werden sie bis heute gern begangen. In Braunschweig hat sich dagegen vor allem der Tanz in den Mai durchgesetzt. Jedes Jahr strömen besonders viele Feierwillige in die Kneipen, Clubs und Bars der Stadt, um einen ausgelassenen Abend zu verbringen. Nicht zuletzt, weil die meisten am 1. Mai nicht arbeiten müssen. Wenn Sie dem Goethe’schen Hexenmythos stattdessen ein bisschen näher kommen möchten, lohnt sich ein Abstecher in den nahegelegenen Harz.

Der Tanz beginnt in Braunschweig schon am 29. April.

Dank des langen Wochenendes können Sie in Braunschweig in diesem Jahr sogar schon einen Tag früher mit Ihrem Tanz in den Mai starten. Am Samstag steigt wieder das Honky Tonk® Kneipenfestival in Braunschweigs City. Ziehen Sie durch unterschiedliche Locations mit abwechslungsreichen Musik-Acts und tanzen Sie sich schon einmal warm. Karten gibt es im BERGMANN Ladengeschäft in der Friedrich-Wilhelm-Straße 39.