Indirekt Energie sparen – die kleinen Entscheidungen im Alltag

Energie sparen geht nicht nur im eigenen Haushalt, sondern auch in vielen anderen Alltagssituationen. Denn unsere persönliche Energiebilanz ist wesentlich weitreichender als uns oft bewusst ist. Ein paar Beispiele und Tipps.

Wenn Sie einige unserer Energiespartipps beherzigt haben, konnten Sie beim Blick auf Ihre letzte Jahresabrechnung vielleicht bereits eine positive Überraschung erleben. Kosten zu sparen ist ein toller Motivator für einen bewussteren Umgang mit Energie. Woran wir aber selten denken: Der Strom in unserem Haushalt ist nur ein Bruchteil dessen, was wir in unserem Alltag tatsächlich an Energieverbrauch verursachen. Denn in beinahe allem, was wir konsumieren, nutzen und tun, steckt ebenfalls Energie. Darum diesmal ein paar Tipps, mit denen Sie indirekt Energie einsparen können – dafür aber ganz erhebliche Mengen.

Nachhaltiger Konsum

1. Nachhaltiger Konsum

Wenn Sie sich in dem Raum, in dem Sie gerade sitzen, einmal kurz umschauen, haben Sie wahrscheinlich eine kleine Weltreise unternommen. Viele der Produkte, die wir nutzen – oder auch nur bestimmte Bestandteile davon – haben etliche tausend Kilometer zurückgelegt, bis sie bei uns im Ladenregal landen. Das gilt inklusive Verpackung, Aromastoffen und Co. sogar für einen einfachen Joghurt. Denn transportieren ist in vielen Fällen günstiger als etwas selbst herzustellen. Doch der Transport auf großen Containerschiffen oder mit dem Flugzeug verbraucht Unmengen Energie. Klar: Bei vielen Produkten lässt es sich als Konsument kaum noch vermeiden, das in Kauf zu nehmen – es gibt nunmal selten einen Smartphone-Hersteller von nebenan. Aber gerade frische Produkte, Nahrungsmittel oder auch Textilien lassen sich oft ebenso gut aus regionaler Herstellung kaufen. Und das ist nicht zwangsläufig teurer. Es erfordert nur einen etwas bewussteren Blick.

2. Wiederverwendbar statt Wegwerfprodukte

Dinge herzustellen kostet Energie. Häufig sehr viel Energie. Die Rechnung ist also ganz einfach: Je länger wir dasselbe Produkt verwenden, desto weniger müssen davon hergestellt werden und desto weniger Energie wird verbraucht. So lohnen sich zum Beispiel neue Elektrogeräte energetisch nur dann, wenn sie wirklich deutlich weniger Strom verbrauchen. Eine geringe Ersparnis wird durch die Herstellung mehr als aufgefressen.

Ein einfaches Beispiel für den Alltag ist die Plastiktüte. Diese wird im Durchschnitt nicht einmal eine halbe Stunde lang benutzt, bevor sie im Müll landet. Und mit der Menge Erdöl, die allein für die Herstellung der in Deutschland verbrauchten Plastiktüten verbraucht wird, könnte man pro Jahr mehr als 150.000 Haushalte mit Strom versorgen. Ein wiederverwendbarer Stoffbeutel braucht in der Herstellung zwar ein bisschen mehr Energie als eine Plastiktüte, hat sich nach ein paar Einkäufen aber bereits ausgezahlt.

Müll trennen

3. Müll trennen

Von der Plastiktüte ist der Weg zum Thema Müll nicht weit. Schließlich fällt durch das einmalige Verwenden und Nachproduzieren auch jede Menge Abfall an. Doch auch die ganz klassische Mülltrennung im Haushalt hilft erheblich dabei, Energie einzusparen. Wenn Sie Altpapier, Glas, Plastik und Elektrogeräte richtig recyceln, können die Wertstoffe wieder verwendet werden. Die Aufbereitung ist energiesparender als neue Wertstoffe zu gewinnen.

4. Kurze Wege auf dem Fahrrad

Dass das Auto mehr Energie verbraucht als das Fahrrad – sowohl in der Herstellung als auch in der Benutzung – wird Sie wohl nicht überraschen. Aber vielleicht das Ausmaß. Denn gerade bei Kurzstrecken ist der Spritverbrauch eines Autos besonders hoch. Er kann locker mehr als das fünffache des Durchschnittsverbrauchs betragen. Dabei sind etwa die Hälfte der Autofahrten bei uns kürzer als 5 Kilometer; ein Drittel kommt nicht mal auf 3 Kilometer. Wenn Sie sich bei solchen Strecken regelmäßig aufs Fahrrad statt in den PKW schwingen, sparen Sie mehrere hundert Kilogramm CO2 in Jahr ein – und auch mehrere hundert Euro. Erst recht, wenn sie täglich zur Arbeit radeln.

Gutes Gefühl

Es sind die kleinen Entscheidungen im Alltag, die in unserer persönlichen Energiebilanz einen großen Unterschied ausmachen. Nicht alle davon sind zwar direkt im Portemonnaie spürbar, aber das gute Gefühl ist gewiss.