Na, wie viele neue Elektrogeräte haben Sie im letzten Jahr gekauft? Und wie viele alte haben Sie ausgemustert? Elektroschrott ist der am schnellsten wachsende Müllberg auf der Welt. Etwa 50 Millionen Tonnen produzieren wir davon jährlich. Darum werden die Bestimmungen zu dessen Recycling immer strenger. Und das ist auch gut so! Seit Mitte 2018 müssen nun auch Produkte ordnungsgemäß als Elektroschrott entsorgt werden, die nur einen kleinen elektronischen Teil verbaut haben – zum Beispiel Spiegelschränke mit Beleuchtung, Sneakers mit blinkender Sohle oder Sessel mit Massage-Funktion. Warum Sie Ihren Elektroschrott unbedingt fachgerecht recyceln lassen sollten, verraten wir Ihnen gern:
In Elektrogeräten stecken jede Menge Stoffe, die auf unserer Erde nur begrenzt vorhanden sind. Diese Rohstoffe zu recyceln, hat gleich mehrere Vorteile: So wird nämlich nicht nur die Menge an Müll reduziert, sondern auch viel CO2 eingespart, das für den Abbau solcher Rohstoffe nötig wäre. Es lohnt sich aber nicht nur ideell, sondern auch wirtschaftlich! Denn je knapper diese seltenen Rohstoffe werden, desto schneller steigen deren Preise. Viele davon sind in den letzten Jahren um das Sechs- bis Siebenfache teurer geworden. Indem man diese wertvollen Ressourcen nicht verschwinden lässt, sondern zurückgewinnt, vermeidet man also eine Preisexplosion bei Elektrogeräten. Davon haben Sie also sogar direkt in Ihrem Portemonnaie etwas.
Nicht nur allerhand wertvolle Materialien stecken in Ihren Altgeräten, sondern auch eine Vielzahl von Gift- und Schadstoffen. Landen diese einfach auf der Müllkippe, verseuchen sie Luft, Boden und Wasser. Oder Ihr nicht regulär recycelter Elektroschrott wird illegal in Entwicklungsländer verschifft, wo ihn Frauen und Kinder mit bloßen Händen auseinandernehmen – und dabei ihre Gesundheit ruinieren. In Afrika gibt es Müllkippen, auf denen bis zu 80.000 Menschen leben. Was sie mit ihren Händen nicht aus dem Schrott gewonnen bekommen, wird später verbrannt. Vor allem Kunststoff, was wiederum eine extreme Belastung für das Weltklima darstellt.
Dieser Grund könnte ein bisschen wehtun: Wir alle sind mitverantwortlich für die weiter steigende Flut an Elektroschrott. War es früher noch ein ernsthafter Defekt nach vielen Dienstjahren, der ein elektrisches Gerät schrottreif hat werden lassen, neigen wir heute viel schneller dazu, wegzuwerfen und neu zu kaufen. Die schnelle Entwicklung von Leistung, Laufzeit und Design verleitet uns, regelmäßig ein neues Gerät anzuschaffen. Hersteller verkürzen deren Lebensdauer und erschweren die Reparatur, um diesen Effekt zu begünstigen. Und weil mittlerweile praktisch jeder in Familie und Freundeskreis ein relativ neues Gerät besitzt, werden funktionierende ältere Smartphones, Tablets und Co. auch immer seltener an andere Nutzer weiter gegeben. So produzieren wir alle heute immer mehr und mehr Elektroschrott.
Obwohl die wenigsten dieser Infos für Sie wahrscheinlich ganz neu waren, wird noch immer ein viel zu geringer Teil des Elektroschrotts wirklich professionell recycelt. In Deutschland ist das weniger als die Hälfte, weltweit nicht einmal 20 Prozent. Es macht also tatsächlich einen Unterschied, ob Sie Ihr altes Smartphone einfach in den Hausmüll werfen, es in der Schublade vergammeln lassen oder es zur nächsten Abgabestation bringen.
Viele von uns sind – seien wir mal ehrlich – oft einfach zu bequem, um unsere Altgeräte extra zum Wertstoffhof zu fahren, damit sie dort fachgerecht recycelt werden. Dabei ist das totaler Unsinn! Heute gibt es ganz unterschiedliche Wege, unseren Elektroschrott an die richtigen Stellen zu leiten. Und die wenigsten davon machen wirklich Arbeit. Wussten Sie zum Beispiel, dass Sie alte Handys einfach kostenlos per Post wegschicken können? Oder dass Ihr Waschmaschinen-Lieferant die alte oft gratis direkt wieder mitnimmt? Welche bequemen Möglichkeiten Sie haben, um Ihren Elektroschrott in Braunschweig richtig zu entsorgen, haben wir in einem früheren Blogbeitrag schon einmal für Sie zusammengefasst.