Dieser Text geht raus an alle Braunschweiger Kinder – beziehungsweise an alle, die das einmal waren. Wer hier in der Stadt aufgewachsen ist, kennt Braunschweig auf eine ganz besondere Weise. Denn neben dem Braunschweig von heute sehen die Kinderaugen in uns auch immer noch die vielen schönen Orte unserer Kindheit und Jugend. Hinter jeder Ecke lauern kleine Erinnerungen. Welche Orte, Straßenzüge, Geräusche und Gerüche das sind, ist sicher bei jedem von uns verschieden. Aber es gibt ein paar Highlights in der Stadt, die wohl die meisten Braunschweiger Kinder teilen.
Selten haben wir uns so cool gefühlt wie auf der Skaterbahn im Prinzenpark. Oder – je nach Jahrgang – auf der zuerst dort beheimateten Rollschuhbahn. Ob wir uns selbst mit dem Gelingen erster Mini-Tricks schon auf dem Weg zur weltweiten Profi-Skater-Karriere wähnten oder einfach nur andere bei ihren Stunts beobachtet haben: Die lässige Atmosphäre war perfekt zum Abhängen mit Freunden. Und direkt angeschlossen gab es ja auch noch den Basketball-Platz. Coole Leute, Musik und Sonnenschein – einfach eine Institution für Generationen von jungen Braunschweigern.
Bevor wir alt genug für die Skatebahn wurden, war ohne Frage der Zoo eines der Highlights in der Stadt. Gerade die familiäre Atmosphäre in dem vergleichsweise kleinen Tierpark macht ihn für Kinder besonders reizvoll – denn man kommt ganz nah an die Tiere heran. Einem echten Raubtier von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, mit den Affen mitbrüllen und im Streichelzoo die Hände durch das weiche Fell gleiten lassen… Kann ein Tag für Kinder perfekter sein? Seit mehr als 40 Jahren bringt der Zoo „Arche Noah“ in Braunschweig nun bereits Kinderaugen zum Strahlen. Kein Wunder also, dass unsere Eltern so gern mit uns dorthin gegangen sind, schließlich haben auch manche von ihnen schon wundervolle Kindertage dort verbracht.
Als Kind war es das ausgelassene Planschen im seichten Kinderbecken, ein paar Jahre später übten Sprungturm und Rutsche die größte Faszination auf uns aus und in der Jugend brauchte es kaum mehr als das Zusammensein mit Freunden auf der sonnigen Liegewiese: Das Freibad im Bürgerpark ist für viele von uns der Inbegriff des Braunschweiger Sommers. Ferienspaß und willkommene Abkühlung an heißen Tagen. Ob mit der Familie, der Clique oder dem ersten Schwarm, hier drin war die Welt in Ordnung. Ein Sehnsuchtsort quer durch unsere ganze Kindheit und Jugend.
Auch auf dem Weg zum Freibad, vor allem aber vor oder nach der Schule hatten die vielen kleinen Kioske in Braunschweig eine magische Anziehung auf die Kinder und Jugendlichen der Nachbarschaft. Hier haben wir Nachschub für unsere Stickeralben organisiert oder uns mit bunten Tüten voller Gummitieren für den Tag ausgestattet. Schon für taschengeldfreundliche Centbeträge war in den kleinen Büdchen allerlei Leckeres zu haben. Einen solchen Kiosk gab es praktisch in jedem Kiez. Und die Erinnerungen, die wir damit verbinden, ähneln sich bei vielen von uns erstaunlich stark. Vor allem das erwachsene Gefühl, das einem ein Shopping-Trip mit 75 Cent in der Tasche geben konnte.
Toben im Grünen seit den 70er-Jahren – auf dem Abenteuerspielplatz Malverode haben sich schon Generationen von Braunschweigern nach Herzenslust ausgepowert. Spielgeräte, Hütten, Sportplätze und jede Menge Platz für Fantasie prägen das große Gelände. Was heute eine Ritterburg war, konnte morgen schon ein Piratenschiff sein. Hier traf man neue Freunde – zumindest für diesen einen Tag – und konnte ganz ausgelassen Kind sein. Was für ein befriedigendes Gefühl, nach einem Tag auf dem Abenteuerspielplatz müde und mit einem Lächeln ins Bett zu fallen.