Darum dauern Energiesparprogramme bei Haushaltsgeräten so lange

Woran liegt es, dass Öko- und Energiesparprogramme bei Geschirrspülern und Waschmaschinen oft deutlich länger brauchen? Wir erklären, warum das nötig ist und wieviel Sie damit wirklich sparen.

Ist der Geschirrspüler immer noch nicht fertig? Und braucht die Waschmaschine schon wieder so lange? Wenn diese Sätze in Ihrem Haushalt öfter fallen, dann nutzen Sie wahrscheinlich gern die Energiespar- und Ökoprogramme Ihrer Haushaltsgeräte. Vorab: Damit machen Sie alles richtig. Auch wenn diese Programme meist spürbar länger dauern als die Standardeinstellung. Warum das so ist und wie sehr sie sich dennoch lohnen, lesen Sie hier.

Energiesparprogramme ersetzen Hitze durch Zeit

Energiesparprogramme ersetzen Hitze durch Zeit

Im Grunde ist es sogar genau das Prinzip von Energiesparprogrammen, länger zu brauchen. Denn ein gutes Waschergebnis kann entweder mit viel Energieeinsatz in kurzer Zeit erreicht werden oder mit wenig Energieeinsatz über einen längeren Zeitraum. Das ist so, weil mit längeren Behandlungs- und Einwirkzeiten weniger Wärme benötigt wird.

Wofür die Waschmaschine am meisten Energie braucht

Der größte Energieaufwand bei Waschmaschinen und Geschirrspülern fällt nämlich nicht bei Schleudern und Co. an, sondern beim Erhitzen des Wassers. Hier lässt sich also auch am meisten Energie einsparen. Nämlich indem man erstens weniger Wasser einsetzt, also auch weniger Wasser erhitzen muss, und zweitens bei einer geringeren Temperatur wäscht, sodass das Wasser weniger stark erwärmt werden muss.

Wenn das 60-Grad-Programm nur bei 40 Grad wäscht

Manch einem aufmerksamen Leser wird es jetzt vielleicht schon aufgefallen sein: Auch wenn Sie Ihre Waschmaschine auf 60 Grad einstellen, wäscht diese im Energiesparprogramm gar nicht wirklich bei 60 Grad. Das ist nicht geschummelt, sondern vom Gesetzgeber sogar erlaubt. Denn sie muss trotzdem das Waschergebnis einer normalen 60-Grad-Wäsche erreichen. Nur eben mit anderen Mitteln. Statt hoher Temperatur nutzt die Maschine die längeren Einwirk- und Behandlungszeiten für ein ebenso sauberes Ergebnis.

Enorme Energieersparnis

Enorme Energieersparnis

Auch wenn Waschmaschine und Geschirrspüler im Energiesparmodus also vermeintlich länger arbeiten müssen, verbrauchen sie dabei wesentlich weniger Energie. Um die 50 Prozent Einsparung sind abhängig vom Hersteller locker drin. Das lohnt sich. Denn anstelle von einem Waschgang bei 60 Grad können Sie etwa zweimal bei 40 Grad waschen – und sogar dreimal bei dreißig Grad. Doppelt soviel waschen beim selben Energieeinsatz und gleicher Reinigungsleistung: Das ist doch mal eine Ansage.

Achtung: Schnellprogramme sind Stromfresser

Das weit verbreitete Vorurteil, dass Schnellprogramme Energie sparen, ist damit übrigens mehr als widerlegt. Das genaue Gegenteil ist nämlich der Fall. Denn Schnellprogramme nutzen dasselbe Prinzip, nur umgekehrt: Sie brauchen weniger Zeit, indem sie mehr Energie einsetzen. Das erhöht den Energieverbrauch pro Waschgang also sogar.

Dennoch ab und zu nicht den Energiesparmodus verwenden

Zugegeben: Das klingt jetzt nicht unbedingt nach einem typischen BERGMANN-Tipp, aber von Zeit zu Zeit sollten Sie dennoch einmal auf den Energiesparmodus verzichten und ein besonders heißes Waschprogramm auswählen. Nicht, weil die Maschine dann weniger lange braucht, sondern weil bei hohen Temperaturen bestimmte Verschmutzungen und Keime innerhalb der Maschine wirksamer beseitigt werden. So verlängern Sie also die Lebensdauer Ihrer Waschmaschine oder Ihres Geschirrspülers. Und das ist am Ende ja auch wieder sehr ökologisch.

Die etwas längere Laufzeit der Öko- und Energiesparprogramme ist also kein Grund zum Ärgern und auch kein Widerspruch, sondern die Grundlage dafür, einen großen Teil der Energie gegenüber dem Standardprogramm einsparen zu können.