Obwohl Elektrogeräte tendenziell sicherer werden, ist die Zahl der Stromunfälle in Deutschland nicht gesunken – im Gegenteil. Nicht wenige davon ereignen sich im Haushalt. Und im schlimmsten Fall können sie sogar tödlich sein. Dabei helfen schon ein paar simple Verhaltensregeln, das Risiko deutlich zu reduzieren, Opfer eines Stromunfalls oder eines durch elektrische Geräte ausgelösten Brandes zu werden. Darauf sollten Sie achten:
Ist die Isolierung an einem Kabel gebrochen oder sogar stellenweise ganz verschwunden, sehen viele von uns gern darüber hinweg. Damit setzen Sie sich jedoch nicht nur der Gefahr von Stromschlägen aus, sondern vor allem auch eines plötzlichen Kabelbrandes. Kabel mit beschädigter Isolierung sollten keinesfalls mehr benutzt werden und nur durch einen Fachmann repariert oder ausgewechselt. Insbesondere, wenn Sie Haustiere oder kleine Kinder im Haus haben, sollten Sie Ihre Kabel regelmäßig überprüfen.
Geht der Stecker schwer aus der Steckdose, ziehen Sie nicht am Kabel, sondern fassen Sie nur den Stecker selbst an. Sonst riskieren Sie Beschädigungen am Kabel.
Das größte Brandrisiko im Haushalt geht von Wärme erzeugenden Geräten aus. Ganz oben auf der Liste stehen Wäschetrockner, Geschirrspüler, Waschmaschine und Co. Lassen Sie solche Geräte niemals laufen, wenn Sie nicht zu Hause sind. Sonst können Sie im Falle eines Defektes nicht mehr reagieren. Bei Waschmaschine und Geschirrspüler gilt das übrigens auch wegen des Risikos eines Wasserschadens.
Nicht nur die offensichtlich Wärme erzeugenden Geräte benötigen eine ausreichende Lüftung, sondern auch viele weitere Elektrogeräte – zum Beispiel auch Fernseher und Monitore. Achten Sie jeweils auf ausreichend freien Raum um das Gerät herum, damit die Wärme abtransportiert werden kann. Bei Einbaugeräten müssen dringend hinreichende Lüftungsschlitze gegeben sein. Sonst droht eine Überhitzung.
Auch im Standby-Modus besteht noch das Risiko, dass Geräte wie Fernseher und Co. durchschmoren. Schalten Sie diese daher, zumindest nachts und wenn Sie nicht zu Hause sind, ganz aus. Am bequemsten geht das mit einer abschaltbaren Steckdosenleiste. Und das spart ganz nebenbei auch noch Strom.
Wenn Sie schon in neue Steckdosenleisten investieren, dann am besten direkt in welche mit Überspannungsschutz. Diese bieten zusätzlichen Schutz bei Gewitter. Alternativ können Sie auch die Stecker Ihrer Geräte bei Unwetter herausziehen. Ein oft unterschätztes Risiko: Die Folgen eines Blitzschlags können sich noch Kilometer entfernt auswirken.
Was Sie bei all unserem Rat zu Mehrfach-Steckdosenleisten nicht tun sollten, ist, diese mit zu vielen Geräten zu bestücken. Denn eine Überlastung der Steckerleisten kann zu Überhitzung führen. Schalten Sie erst recht keinesfalls mehrere von ihnen in Reihe.
Ein Riss im Steckdosengehäuse? Was ein kleiner kosmetischer Fehler zu sein scheint, kann zu einer echten Gefahr werden. Denn durch Beschädigungen an Steckdosengehäusen kann gegebenenfalls Feuchtigkeit eindringen. Lassen Sie diese daher immer schnellstens auswechseln.
Eine erstaunlich häufige Brandursache ist Staub an der Rückseite von Kühlschränken und Gefriertruhen. Warum? Weil diese im Rahmen des Kühlvorgangs an ihrer Rückseite viel Wärme produzieren. Und weil Staub hoch brennbar ist. Eine ungünstige Kombination. Darum sollten solche Geräte regelmäßig entstaubt werden.
Billig-Elektrogeräte, oft aus Fernost, können verlockend wirken, werden aber auch schnell gefährlich. Eine mangelhafte Verarbeitung begünstigt Stromschläge und Brände. Achten Sie daher auf vertrauenswürdige Prüfsiegel wie das GS-Siegel. Einen Überblick, an welchen Prüfzeichen Sie sich orientieren können, finden Sie in diesem früheren Beitrag im BERGMANN-Blog.