8 geniale Erfindungen aus Braunschweig, die um die Welt gingen

Ohne Braunschweiger Erfindungen wäre die Welt eine andere. Vieles, das heute auf dem ganzen Globus selbstverständlich ist, nahm hier in der Löwenstadt seinen Anfang.

Braunschweig ist eine echte Erfinderstadt. Mehr als 20.000 Patente sollen von Braunschweigern gehalten werden, berichtet ein regionaler Radiosender. Kein Wunder – ist Braunschweig doch eine Stadt der Forschung und Wissenschaft. Und das nicht erst seit gestern. So entstehen in der Löwenstadt seit Jahrhunderten geniale Erfindungen, die um die Welt gehen. Unter anderem diese hier:

Der elektromagnetische Telegraf

Diese Erfindung geht auf das Konto von einem der berühmtesten Wissenschaftler Braunschweigs: Carl-Friedrich Gauß. Gemeinsam mit dem Physiker Wilhelm Weber entwickelte er den ersten elektromagnetischen Telegrafen. Es gelang den beiden, elektromagnetische Signale über etwa einen Kilometer zu übertragen – die Grundlage für unsere moderne Telekommunikationstechnik vom Telegrafen über das Telefon bis hin zum Internet.

Trikotwerbung im Fußball
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Trikotwerbung im Fußball

Sponsoren-Logos sind von Fußballtrikots heute nicht mehr wegzudenken. Teilweise werden ganze Vereine von einem Sponsor übernommen. Doch das war nicht immer so. Wie auch der deutsche Fußball insgesamt, nahm auch diese Entwicklung ihren Anfang in Braunschweig. Die Marke Jägermeister aus dem nahegelegenen Wolfenbüttel zierte 1973 als erste überhaupt die Trikots von Eintracht Braunschweig. Erwartungsgemäß zog das einige Kontroversen nach sich, hat aber den modernen Sport so sehr geprägt wie wohl kaum eine andere Neuerung.

Luftreifen für LKW und Londoner Busse

Luftreifen für LKW und Londoner Busse

Kaum eine Eisenbahnanlage, ein LKW oder ein Omnibus wäre heute derselbe ohne den Braunschweiger Erfinder Heinrich Büssing. Fast 250 Patente besaß der umtriebige Unternehmer. Am erfolgreichsten war er beim Bau von Lastwagen und frühen Bussen. So führte er zum Beispiel erstmals Luftreifen für LKW ein. Ab 1904 lieferte er Omnibus-Fahrgestelle nach London, die als Unterbau für die ersten Doppeldecker in der englischen Hauptstadt dienten. Und 1909 gründete Büssing die erste Spedition der Welt. Seine Fahrzeugbau-Firma wurde später von MAN übernommen – geblieben ist bis heute der Braunschweiger Löwe im MAN-Logo.

Fernsehübertragung mit DVBT-2

Auch heute noch werden in Braunschweig wegweisende Entwicklungen getätigt. So empfangen mittlerweile Milliarden Menschen auf der ganzen Welt ihr TV-Programm mit dem Übertragungsstandard DVBT-2. Entwickelt wurde dieser an der TU Braunschweig von Prof. Ulrich Reimers und seinem Institut für Nachrichtentechnik.

Muckefuck

Muckefuck

Der Kaffee-Ersatz Muckefuck war besonders in den Mangeljahren nach dem Zweiten Weltkrieg weit verbreitet und spielte in der DDR sogar noch bis zur Wiedervereinigung eine große Rolle. Erfunden wurde er unter anderem von dem Braunschweiger Carl Gottlieb Förster. Der Name leitet sich vom französischen „mocca faux“ ab, was so viel heißt wie „falscher Mokka“. Hergestellt wird er aus den Wurzeln der Zichorie.

Der Taktstock für Dirigenten

Der Taktstock für Dirigenten

Auch in der Musik gibt ein Braunschweiger seit gut 200 Jahren den Takt an. Der Komponist und Violoinist Louis Spohr spielte zu Lebzeiten in einer Liga mit Superstars wie Ludwig van Beethoven, mit dem ihn auch eine persönliche Freundschaft verband. Sein größtes Vermächtnis aber ist keines seiner Musikstücke, sondern ein Instrument: der Taktstock nämlich, mit dem Dirigenten heute ganze Orchester führen. Einen solchen setzte Spohr erstmals 1820 ein – wohl gegen anfänglichen Protest seines Orchersters. Doch das ordnende Element des Taktstocks setzte sich schnell durch und ist heute aus der Klassik nicht mehr wegzudenken.

Nachhaltige Luftfahrt

Der Forschungsstandort Braunschweig lebt und floriert. Gerade im Bereich der Luft- und Raumfahrt entstehen ständig neue Innovationen in den Forschungseinrichtungen der Löwenstadt. Vor allem am Forschungsflughafen – angesiedelt am Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Hier wird insbesondere daran gearbeitet, die Luftfahrt nachhaltiger und umweltverträglicher zu gestalten. Auch moderne Flugzeuge sind ohne Braunschweiger Erfindergeist also kaum noch vorstellbar.

Klar: Die Braunschweiger Mumme

Die Mumme – das starke, malzige und fast sirupartige Bier aus der Löwenstadt – hatte einen entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Aufstieg Braunschweigs im Mittelalter. Vor allem als Schiffs-Mumme mit besonders hohem Alkoholgehalt war sie auch über Monate gut lagerbar und damit ein idealer, nährstoffreicher Proviant für Seefahrer. Bald wurde die Mumme in die ganze Welt exportiert. Und obwohl vielerorts versucht wurde, sie zu kopieren, waren die Fälschungen nie so gut wie das Braunschweiger Original. Mit der fortschreitenden Technik in der Lebensmittel-Konservierung verlor die Mumme zwar irgendwann an Bedeutung – in Braunschweig gibt es sie noch heute als unverwechselbare regionale Spezialität.

Ob es wohl an Braunschweig als Stadt liegt, dass hier so viele Leute auf gute Ideen kommen? Wir wollen jedenfalls ganz fest daran glauben. 😉