Schimmel in der Wohnung sieht nicht nur unästhetisch aus, sondern ist auch ein echtes Gesundheitsrisiko. Darum sollten Sie in jedem Fall sofort reagieren, wenn Sie Schimmel-Stellen in Ihrer Wohnung entdecken – egal wie groß oder klein diese sind. Nur mit den richtigen Maßnahmen verhindern Sie eine weitere Ausbreitung und können den Schimmelbefall beseitigen.
Um eine weitere Ausbreitung des Schimmels zu vermeiden, sollte schnellstmöglich dessen Ursache ausgemacht werden. Liegt es an einer zu hohen Luftfeuchtigkeit oder womöglich an einer undichten Leitung in der Wand? Als Mieter sind Sie zudem verpflichtet, Ihren Vermieter zu informieren. Dieser muss auch für die Kosten der Beseitigung aufkommen, sofern der Schimmel nicht durch Ihr eigenes fahrlässiges Verhalten verursacht wurde. Sollte dieser die Verantwortung jedoch allzu vorschnell mit der Begründung, es wurde falsch gelüftet oder geheizt, auf Sie abwälzen wollen, müssen Sie das nicht automatisch akzeptieren. Die Beweispflicht dafür liegt beim Vermieter.
Sofern Sie den Schimmel nicht umgehend beseitigen können, besprühen Sie die Stelle mit Haarspray – so gelangen weniger Sporen in die Luft. Und nutzen Sie, wenn möglich, einen Luftfilter, um so wenig wie möglich Schimmelsporen einzuatmen.
Haben Sie einen kleinen Schimmelbefall entdeckt, der sich bislang nicht weiter ausgebreitet hat, können Sie diesen unter Umständen noch selbst entfernen. Dafür eignen sich besonders Schimmelentferner mit Benzalkoniumchlorid oder Chlor. Da sowohl die Schimmelsporen äußerst gesundheitsschädlich sind als auch die Reinigungs-Chemikalien ätzende Gase freisetzen, ist dafür unbedingt eine Schutzausrüstung in Form von FFP2- oder FFP3-Maske, Handschuhen und Schutzbrille nötig. Entfernen lässt sich der Schimmel so aber nur auf kleinen Flächen und – wichtig – nur von Materialien, in die er nicht leicht einziehen kann.
Von glatten Flächen wie Kunststofffenstern, Fliesen und Co. lässt sich der Schimmel vergleichsweise einfach entfernen, in grobporige Materialien zieht er allerdings schnell so tief ein, dass diese in der Regel entsorgt werden müssen. Das gilt unter anderem für Tapeten, Spanplatten beziehungsweise daraus gefertigte Möbel und Textilien – zum Beispiel Ihre Couch. Gehen Sie in diesem Fall kein Risiko ein, sonst riskieren Sie Asthma, Allergien und andere erhebliche Gesundheitsschäden. Auch Silikonfugen, zum Beispiel in der Dusche, müssen entfernt und ordnungsgemäß erneuert werden.
Ihre Couch kann auch eine Fachfirma nicht retten, bei größerem Befall in Wänden, Decke oder Fußboden ist aber unbedingt eine professionelle Schimmelbeseitigung nötig. Spezialisierte Handwerker können den Umfang des Schimmelbefalls genau bestimmen und nötige Maßnahmen ergreifen, um diesen in den Griff zu bekommen. Das kann je nach Befall ziemlich aufwendig werden, ist aber unumgänglich.
Nach dem Schimmel ist vor dem Schimmel – das gilt leider in vielen Wohnungen. Vermeiden Sie einen erneuten Schimmelbefall, indem Sie Wände nicht zu stark auskühlen lassen, ausreichend lüften und gegebenenfalls einen Luftentfeuchter verwenden. Um die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten, bieten sich kleine digitale Wetterstationen an. Viele Exemplare messen auch die Luftfeuchtigkeit in Ihrem Innenraum und warnen Sie, wenn diese zu hoch ist. Solche Geräte bekommen Sie schon für wenige Euro.