5 abgefahrene Ideen für mehr Klimaschutz

Unzählige Professoren, Konzerne, Start-ups und Hobby-Erfinder in allen Ländern entwickeln clevere Ideen für mehr Klima- und Umweltschutz. Manche sind recht naheliegend, andere ziemlich abgefahren. Zum Beispiel diese fünf Konzepte, von denen manche sogar schon umgesetzt werden.

Überall auf der Welt tüfteln viele schlaue Menschen an Lösungen, mit denen wir als Weltgesellschaft zukünftig unsere Umwelt und das Klima nachhaltiger schützen können. Und dabei entstehen regelmäßig spannende Ideen und Konzepte – mal für ganz kleine Veränderungen im Alltag, mit denen jeder von uns etwas bewirken kann, und mal als die ganz großen Visionen für die Erde der Zukunft. Fünf abgefahrene Ideen, die irgendwann möglicherweise einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten können, stellen wir Ihnen hier einmal vor.

Vertical Farming: Direkt im Supermarkt gewachsen

Vertical Farming: Direkt im Supermarkt gewachsen

Täglich werden tonnenweise Waren mit Schiffen und Lastwagen durch die Welt gefahren. Wenn es nach einem Berliner Start-up geht, können wir uns einen Teil dieser Fahrten in Zukunft ganz einfach sparen. Denn dort hat man ein System entwickelt, mit dem Kräuter und Gemüse direkt im Supermarkt angebaut werden können. Und das wird sogar schon in einigen Märkten eingesetzt – zum Ziehen von Küchenkräutern direkt vor Ort. In speziellen Glaskästen mit genau abgestimmtem Licht und Nährstoffen wachsen die Kräuter direkt im Markt vor den Augen der regelmäßigen Einkäufer. Und sind dort frisch geerntet zu erwerben. Ohne die mögliche Bodenbelastung konventioneller Landwirtschaft und ohne unnötigen Transport durch die halbe Republik. Große Investoren sind mittlerweile auf den Zug aufgesprungen, um diese Idee in den kommenden Jahren ganz groß zu machen. Wir können gespannt sein.

Power-to-Gas: Methan als Stromspeicher

Eine der großen Herausforderungen der Energiewende ist die Tatsache, dass regenerativer Strom oft an anderen Stellen und zu anderen Zeiten erzeugt als verbraucht wird. Leitungen und Speicherung sind daher große Zukunftsthemen. Einen möglichen Lösungsansatz liefern die Universität Chicago und ein bayrisches Unternehmen: Power-to-Gas. Mit diesem System wird überschüssiger Strom aus Solar- und Windkraftanlagen genutzt, um aus CO2 und Abwasser das Gas Methan herzustellen. Das wiederum lässt sich vergleichsweise einfach speichern und in Pipelines transportieren. Bei seiner Verbrennung lässt sich die gespeicherte Energie dann zurückgewinnen. Und dabei wird nur das CO2 abgegeben, das vorher ja zu seiner Erzeugung aus der Luft gewonnen wurde. Nur eine von vielen innovativen Ideen zu Speicherung von Ökostrom.

Trott-Élec. Der stromerzeugende Bürgersteig

Diese Idee dürfte regelmäßigen Lesern unseres BERGMANN-Blogs tatsächlich schon bekannt vorkommen. Denn sie geht auf das Konzept des Rotterdamer Tanzclubs WATT zurück, das wir Ihnen in diesem Beitrag bereits vorgestellt haben. In dem Club nämlich erzeugen die tanzwütigen Gäste auf der Tanzfläche mit ihren Bewegungen Strom. Dasselbe Prinzip möchten sich Forscher der Technischen Universität Toulouse in Frankreich nun zunutze machen – und zwar für Bürgersteige. Durch leicht bewegliche Platten sollen die Schritte der darüber laufenden Menschen den Strom erzeugen, der zum Beispiel für die Straßenbeleuchtung benötigt wird. Noch sind die so zu erzeugenden Mengen an Energie sehr gering. Doch wenn die Technik sich womöglich noch etwas weiterentwickelt, könnten wir alle vielleicht bald schon Strom ganz buchstäblich im Vorbeilaufen produzieren.

Terra Preta: Dünger, der CO2 bindet

Terra Preta: Dünger, der CO2 bindet

Bäume binden während ihres Wachstums jede Menge CO2. Das macht sie so wertvoll für den Klimaschutz. Wird das Holz verbrannt, geben sie dieses allerdings auch wieder an die Luft ab. Eine Alternative zur Verbrennung kann es dagegen sein, das Holz zu sogenannter Terra Preta zu verarbeiten. Dabei wird es nach einem ganz speziellen Verfahren so stark verkohlt, dass eine Art Holzkohle-Humus daraus wird. In diesem Verfahren bleibt ein Großteil des CO2 gebunden – und das lohnt sich gleich in zweierlei Hinsicht: Es wird nicht an die Luft abgegeben und es trägt zur Fruchtbarkeit des Bodens bei. So entsteht also ein wertvoller Dünger, der zuvor viel CO2 aus der Luft gebunden hat.

Wolkenschiffe: Wolken erzeugen, um das Klima abzukühlen

Wolkenschiffe: Wolken erzeugen, um das Klima abzukühlen

Die letzte Idee in unserer Aufzählung ist ohne Frage die abgefahrenste. Es ist eines von erstaunlich vielen Konzepten, die den Ansatz verfolgen, die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu reduzieren, um damit der Klimaerwärmung entgegenzuwirken. Diese Idee basiert darauf, dass einerseits Meere und Ozeane einen Großteil der Sonneneinstrahlung aufnehmen und andererseits weiße Wolken viel von dieser reflektieren. Könnte man also künstlich weiße Wolken über dem Meer erzeugen, so die Idee der Forscher, ließe sich das Aufheizen der Erde durch die Sonneneinstrahlung besser regulieren. Und gleichzeitig Wetterphänomene wie etwa Hurricanes reduzieren. Sie haben ein Prinzip entwickelt, durch das spezielle Schiffe aus Salzkristallen im Meerwasser solche weißen Wolken erzeugen können. Ein paar hundert dieser Schiffe unterwegs auf den Weltmeeren, meinen die Tüftler, könnten die Klimaerwärmung um etwa 1,5 Grad redzieren. Ein durchaus kreativer Vorschlag, der aber keinesfalls unumstritten ist. Denn das wäre schon ein erheblicher Eingriff in das Klima, dessen Folgen nur schwer wirklich abzuschätzen sind.

Ideen für mehr Klima- und Umweltschutz gibt es viele. So oder so wird sich aber nichts ändern, wenn wir nicht alle bei unserem eigenen Verhalten anfangen und bewusster mit Energie und Ressourcen umgehen. Zum Beispiel durch ein paar der vielen Energiespartipps in diesem Blog. Stöbern Sie gern einmal durch.